20.So.i.Jkr.- 14.08.2022

Den Sinn des Lebens entdecken wir
im Angesicht des Todes

Mutter Teresa war immer von der Erfahrung des Todes umgeben, vom frühen Tod des Vaters bis zu ihrer Arbeit in den Sterbehäusern. Es wäre ihr niemals eingefallen, Menschen eine Sinnperspektive unter Ausschluss des Todes aufzuzeigen. Mit großer Ehrfurcht begleitete sie Menschen in ihren Tod und sah nicht darauf, welcher Religion sie waren. Wer noch eine letzte Zigarette rauchen wollte, bekam eine Zigarette. »In jeder Religion«, lehrte Mutter Teresa, »gibt es eine Ewigkeit, ein Leben im Jenseits. Die Menschen, die sich vor dem Tod fürchten, glauben, er wäre das Ende. Ich habe nie erlebt, dass jemand, der die Liebe Gottes erfahren hatte, in Furcht gestorben ist. … Es geschieht dauernd, dass Menschen ganz plötzlich sterben, jeden Augenblick könnte es also auch uns treffen. Gestern ist vorbei, und morgen ist noch nicht da, wir müssen also jeden Tag so leben, als wäre er unser letzter, damit wir bereit sind, wenn Gott uns ruft, damit wir darauf vorbereitet sind, reinen Herzens zu sterben.«

Aus: Bernhard Meuser, Lieber Hosenträger als gar kein Halt im Leben … nebst 13 weiteren Methoden, den Sinn des Lebens zu finden.
Pattloch Verlag, München 2010.