5.So.d.Osterzeit-02.05.2021

Text zum Glaubensbekenntnis:

 Ich glaube an einen Gott, der die Welt nicht fertig geschaffen hat wie ein Ding, das immer so bleiben muss.
Der nicht nach ewigen Gesetzen regiert, die unabänderlich gelten, nicht nach natürlichen Ordnungen von Armen und Reichen, Sachverständigen und Uniformierten, Herrschenden und Ausgelieferten.

Ich glaube an Gott, der den Widerspruch des Lebendigen will und die Veränderung aller Zustände durch unsere Arbeit, durch unsere Politik.

Ich glaube an Jesus Christus, der Recht hatte, als er,
 als „ein einzelner, der nichts machen kann“, an der Veränderung aller Zustände arbeitete und darüber zu Grunde ging. An ihm messend erkenne ich, wie unsere Intelligenz verkrüppelt, unsere Fantasie erstickt, unsere Anstrengung vertan ist, weil wir nicht lebten, wie er lebte. Jeden Tag habe ich die Angst, dass er umsonst gestorben ist, weil er in unseren Kirchen verscharrt ist, weil wir seine Revolution verraten haben in Gehorsam und Angst vor den Behörden.

 Ich glaube an Jesus Christus, der aufersteht in unser Leben, dass wir frei werden von Angst und Hass und seine Revolution weitertreiben auf sein Reich hin.

Ich glaube an den Geist, der mit Christus in die Welt gekommen ist, an die Gemeinschaft aller Völker und unsere Verantwortung für das, was aus unserer Erde wird, ein Tal voll Jammer, Hunger und Gewalt oder die Stadt Gottes.

Ich glaube an den gerechten Frieden, der herstellbar ist, an die Möglichkeit eines sinnvollen Lebens für alle Menschen, an die Zukunft dieser Welt Gottes.

 

Dorothee Sölle