Erscheinung des Herrn, 06.01.2019

 „Sternstunden“ Wann gab es in meinem Leben eine Sternstunde?

Könnten wir jetzt ein Interview durchführen,
würde wohl eine Fülle von Hocherlebnissen aufgezählt werden.

>>Sternstunden – da leuchtet etwas auf, mitten im Dunkel, mitten im Trott des Einerlei,  da wird etwas ganz wichtig, da rückt etwas in die Mitte der Aufmerksamkeit, da taucht plötzlich ein Angelpunkt auf, an den ich mich anhalten kann.
>>Nach einer Sternstunde, nach einem Gipfelerlebnis heißt es: wieder ins Tal hinunter, hinein in die Alltäglichkeiten, hinein in die täglichen Verpflichtungen.
>>Nur – es hat sich etwas verändert: im Herzen eines Menschen, der eine Sternstunde erlebt hatte, da klingt etwas weiter, da leuchtet etwas weiter, da entwickelt sich etwas weiter:
es hat zu tun mit Erfüllung, mit Dankbarkeit,
mit “Zum Frieden gekommen”-Sein
, also mit Zufriedenheit.

>>Manche Sterndeuter unserer Zeit versprechen so allerhand:
ob der Mensch wirklich zufrieden wird, bleibt dahin gestellt. Von den suchenden Menschen damals, die auch versuchten, die Sternstunde ihres Lebens zu finden, wird erzählt,
sie fanden in dem Kind im Stall ihre Lebenserfüllung.

Was taten sie? Sie fielen nieder und beteten das Kind an und ließen all ihre wertvollen Schätze dort: denn sie hatten ihren wahren Schatz gefunden.
Anbeten – in die Knie gehen, auf Augenhöhe des anderen gehen:
sagte man nicht in früheren Zeiten von einem geliebten Menschen: du, meine Angebetete, du mein Angebeteter? Anbeten – alles im anderen für gut und schön und wahr und wichtig sehen und anerkennen. Ich bete dich an: heute sagt man es unter liebenden Menschen mit anderen Worten. Jedoch die Haltung ist immer dieselbe.