31.03.2019 – 4.Fastensonntag


Evangelium vom „Barmherzigen Vater“

Wir leben davon, dass andere sich unser erbarmen, dass andere ein Herz für uns haben. Aber auch andere brauchen uns. Menschen klopfen immer wieder an unsere Tür, suchen unsere Nähe, brauche unsere Hilfe. Auch wir stehen oft vor verschlossenen Türen. Niemandem stehen alle Türen offen. Auch wir begegnen Menschen, die sich uns verschließen und uns Zuneigung, Freundschaft oder auch nur Anerkennung verweigern. Auch wir erleben, dass uns Möglichkeiten verbaut sind. Wie gehen wir mit verschlossenen Türen um? Eine Tür – sie fällt zu. Hart fällt sie zu, weil sie vor Zorn zugeworfen wurde.
Lass mich in Ruhe! Ich will mit dir nichts zu tun haben. Ende! Aus! Dort, wo die Türen zufallen, dort wird die Chance auf einen Neubeginn verweigert.

Aus Furcht haben die Jünger die Türen verschlossen. Die Furcht vor den Menschen, die Furcht, ausgenützt oder verletzt zu werden. Die Furcht, dass einem jemand etwas Böses antut. Die Furcht, dass einem jemand etwas wegnimmt. Immer wieder haben wir Menschen Furcht und Ängste: Angst vor Spott, vor Einsamkeit, Angst vor Verlust, vor dem Ausgesetzt sein, Angst vor dem Gerede und Getuschel, Angst vor dem Nicht-mehr-Geliebt sein.
Angst auch vor Gott.

Der Auferstandene tritt in die Mitte der Ängste, in die Mitte der geballten Furcht, und er durchbricht dabei die Mauern, die verschlossenen Türen.

Selbst dort, wo ich selber nicht mehr die Kraft habe, mich zu öffnen, selbst dort findet er Einlass, wenn ich nur sage: ja ich will, aber ich kann mich nicht öffnen. Wo ich klein bin, und einfach und bescheiden und demütig, dort kann Jesus mich aufbrechen und öffnen. Dort gelingt Heilung und wird jener Friede Platz nehmen, der SCHALOM heißt: was nichts anderes bedeutet als
Frieden IN und RUND UM DICH HERUM und Harmonie und alles, was man zum Leben braucht. Aber es braucht, die Bereitschaft jedes einzelnen, dass Jesus ankommen kann. Die Bereitschaft, Sünden zu vergeben.