5.So.d.Osterzeit-28.04.2024

Ein Kind liebt man nicht wegen seiner Tüchtigkeit, seinen Besitz u. ä. sondern um seiner selbst willen liebt man es. Das ist das ganze Geheimnis eines Kindes, dass es uns durch sein bloßes Dasein nötigt, es zu lieben, und dass es davon lebt, für nichts geliebt zu werden. Darin, dass wir so von uns selber denken würden, läge unsere Erlösung: dass wir einmal den Mut hätten, gratis zu leben, und uns mal getrauen würden, uns einfach schon durch unser Dasein als berechtigt zu empfinden.

Gott ist es, der uns zuerst geliebt und uns in Jesus
als seine Kinder angenommen hat.

 

In unserem Leben ist alles eine Gabe seiner Liebe:  Wie sollten wir auf die Liebe des himmlischen Vaters nicht mit einem Leben als dankbare Kinder antworten? In Christus hat er sich uns ganz geschenkt und ruft uns zu einer tiefen persönlichen Beziehung zu ihm.

Je mehr wir also Jesus nachahmen und mit ihm verbunden bleiben, desto mehr treten wir ein in das Geheimnis der göttlichen Heiligkeit. Die Liebe bringt immer einen Akt der Selbstentsagung mit sich, das »Sich-selbst-Verlieren«, und macht uns gerade auf diese Weise glücklich.  

(zur zweiten Lesung,  1 Joh 3,1)