6.So.d.Osterzeit-09.05.2021

Aus dem Munde Jesu selbst empfangen die Apostel den Auftrag, allen Völkern die Heilsbotschaft zu verkünden und in der Taufe mit dem Heiligen Geist auszustatten, damit sie fähig werden, den Weisungen Jesu zu folgen. Die Kirche, das Reich Gottes, soll sich in alle Völker hineinentwickeln als ein Reich, in dem nicht die Macht regiert, sondern die Liebe und die Sorge füreinander. Um dieses Ziel deutlich in den Blick zu bringen, wird im Evangelium eigens erwähnt, dass sich der Berg der Himmelfahrt Jesu in Galiläa befand. Galiläa war jenes Gebiet in Israel, das stark mit Heiden und vielerlei Religionen durchsetzt war. Den Menschen dort soll verkündet werden, dass sie alle, ohne jede Ausnahme, ins Erlösungswerk Jesu und in Gottes Erbarmen eingeschlossen sind; dass sie sich aber auch beteiligen sollen, Gemeinschaften der Liebe und des gegenseitigen Wohlwollens aufzubauen.

Christi Himmelfahrt lädt uns ein innezuhalten, um uns neu bewusst zu werden, dass wir in Gottes Güte, Liebe und Erbarmen geborgen sind; dass wir aber auch gesendet sind, am Aufbau des Reiches Gottes teilzunehmen. Die wenigsten von uns sind berufen, in ferne Länder aufzubrechen. Aber wie in Galiläa umgeben uns Menschen vieler Nationen mit unterschiedlichen Religionen. Werden sie von unserer Liebe und Hilfsbereitschaft, sowohl unter uns als auch zu ihnen, dermaßen berührt und beeindruckt, dass sie den Wert des Christentums erkennen und schätzen lernen?